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Kanzleistrasse

Wohnsiedlung Kanzleistrasse, Zürich
Studienauftrag auf Einladung
2014

Bauherrschaft
Allgemeine Baugenossenschaft Zürich
Vertreten durch:
Hochbauamt der Stadt Zürich
Programm
200 Wohnungen, Gemeinschaftsräume, Kindergarten
GF SIA 416
32’800 m2
GV SIA 416
105’100 m3
HNF SIA 416
19’400 m2
Team Wettbewerb
Dominik Weber, Nina Grabar (cand.), Matthias Buchenberg (cand.), Marisa Muscionico (cand.), Katrin Oechslin, Beat Scheu
Landschaftsarchitektur
Mettler Landschaftsarchitektur, Gossau
Visualisierungen
Nightnurse Images

Die Parzelle der Wohnsiedlung Kanzleistrasse befindet sich im Quartier Hard zwischen den Achsen Badener- und Hohlstrasse. Die Eisenbahnlinie Zürich-Chur markiert hier die Schnittstelle des klassischen Stadtkörpers aus dem 19. Jahrhundert und der ersten Stadterweiterung aus dem frühen 20. Jahrhundert. Mit der Siedlung Lochergut erhielt das seit seiner Entstehung in Höhenentwicklung und Strassenfluchtung harmonische Stadtgeviert eine städtebaulich bedeutende Ergänzung in den 1960er Jahren, die die bis dato bekannten innerstädtischen Massstäbe sprengte und dem Quartier eine neue städtebauliche Ausrichtung und Dichte verlieh. Für den Ersatzneubau wird ein in der Höhe gegliederter Körper vorgeschlagen, der wie die benachbarten Hofbebauungen eine eigenständige, geschlossene Siedlungsfigur bildet; gleichzeitig reagiert der Neubau auf das benachbarte Lochergut. Ein siebengeschossiger Gebäudewinkel führt die Verdichtung des Stadtkörpers zur Seebahnstrasse hin weiter und sucht einen Übergang zu der geplanten, im Osten gelegenen Wohnsiedlung. Ein sechsgeschossiger Gebäudekörper schliesst die Wohnsiedlung zum Lochergut hin ab und akzentuiert die Lage am Klawa-Platz. Komplementiert wird die neue Überbauung mit einem fünfgeschossigen Gebäudeteil, der die Höhe des bestehenden Quartiers aufnimmt und das Haus so in der gewachsenen Stadtstruktur verankert. Drei aus dem typologischen Repertoire der bestehenden Siedlung übernommene Höhenartikulationen verbinden diese Gebäudeteile und formen daraus eine zusammenhängende, dreiflügelige Siedlungsfigur: An der Ecke Seebahn- und Karl-Bürklistrasse wird das Volumen abgesetzt, so dass ein Übergang zur Bebauungsstruktur und Körnigkeit des Locherguts stattfinden kann. An der Ecke Kanzlei- und Erismannstrasse bildet die offene Gebäudestirne das vis-à-vis zum Erismannhof, der in analoger Konstellation die Verbreiterung der Erismannstrasse abschliesst. Die 208 Wohnungen werden um den als Zentrum fungierenden, gemeinschaftlichen Innenhof organisiert und erhalten alle einen durchgesteckten, öffentlichen Wohn- und Essbereich, der durch die Grundrissanordnung in drei Teile zoniert wird: Die Küche an der Fassade, der Essbereich im Zentrum und das Wohnzimmer als eigene Wohnnische darauf folgend. Alle Wohnungen erhalten zur Strasse oder zum Hof hin einen grosszügigen, privaten Aussenraum, der über eine geschlossene Brüstung zusätzlich intimisiert wird.

Gartenstrasse