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Gartenstrasse

Sanierung Geschäftshaus Gartenstrasse, Zürich
Studienauftrag auf Einladung
2016

Bauherrschaft
Agruna Immobilien Management AG, Zürich
Programm
Fassadensanierung, Aufstockung
GF SIA 416
4'160 m2
GV SIA 416
12'840 m3
HNF SIA 416
2'900 m2
Team Wettbewerb
Christina Chantzara, Marc Jeitziner, Sarina Meier (cand.), Dominik Weber
Bauingenieur
dsp Ingenieure & Planer AG, Greifensee
Fassadenplanung
gkp fassadentechnik ag, Aardorf

Das Geschäftshaus aus den 1950er Jahren, an der Gartenstrasse, bildet im kompakten Blockrandgeviert im Zürcher Quartier Selnau das Mittelstück zwischen zwei Eckgebäuden. Durch die leichte Hanglage entsteht ein heterogenes Geviert, mit unterschiedlichen Eingangsniveaus entlang dem Strassenraum, das von einer in der Höhe variierenden Traufe geprägt ist. Der Projektvorschlag versteht das Kerngebiet Selnau als spannungsreiches Ensemble hochwertiger Baukörper unterschiedlichen Datums. In diesem Sinne soll im Transformationsprozess mit architektonisch zeitgenössischen Mitteln auf die bestehende Bausubstanz reagiert werden. Die Volumetrie und die Dachgestaltung ordnen sich klar dem übergeordneten städtebaulichen Prinzip unter, indem die Traufe eine vermittelnde Höhe zwischen den angrenzenden Gebäuden aufnimmt und so gegenüber der Substanz selbstverständlich reagiert. Die Fassade wird neu interpretiert. Ihr Ausdruck behält einen eigenständigen Charakter, weicht aber zugunsten einer tektonischen Lesbarkeit von der starren Rahmenwirkung und Horizontalität des Bestandes ab. Innerhalb der stringenten Erscheinung eines modernen Geschäftshauses, wird mit zeitgenössischer Sprache eine abstrakte Anlehnung an die tektonische Gliederung der umliegenden Gebäude gesucht, anstatt einen architektonischen Bruch zu produzieren. Mit den hochgestellten Fenstern auf der Strassenseite wird an das Format der französischen Fenstern der Nachbargebäude erinnert. Die schmalen, hervortretenden Akzentuierungen der horizontalen Achsen verweisen auf die Filigranität und Geschossgliederungen der umliegenden Fassaden. Die Assoziation mit den ausgeschmückten Gebäuden des Blockrandes wird unterstützt durch die ausdifferenzierte, feingliedrige Ausarbeitung der Lisenen und Bauteile und die flächige, dezente Ornamentik an den Stirnseiten der Decken. Das zukünftige Dachgeschoss wird nicht als unabhängige Einheit gedacht, sondern auf selbstverständliche Weise Teil des Hauses. Die Gauben zur Strassen- und Hofseite übernehmen die architektonische Thematik der Aussenhaut mittels einer räumlichen Überhöhung entlang der Fassaden. Es entstehen vier typologisch ähnliche Wohneinheiten, die jedoch jede für sich von individueller Ausgestaltung und Grösse sind. Die Wohnungen besitzen über dem Dachgeschoss eine kleine Dachterrasse, deren Privatheit durch die Überhöhungen des Dachkörpers und Geländerhöhe gewährleistet wird.

Römerhof