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Villa Bill

An- und Umbau Villa Bill, Gümligen Bern
Direktauftrag
Realisierung 2008-2009

Programm
Wohnnutzung
GF SIA 416
50 m2
GV SIA 416
150 m3
HNF SIA 416
k.A.
Kosten BKP 1-9
k.A.
Baumanagement
SAJ Architketen AG, Bern
Landschaftsarchitektur
Riggenbach Landschaft + Garten
Bauingenieur
Weber + Brönimann AG, Bern
Heizung&Lüftung
Matter & Ammann AG, Bern
Bauphysik
Weber Energie und Bauphysik, Bern
Fotografie
Roman Keller, Zürich

Die Villa Bill in Gümligen bei Bern wurde im Jahr 1916 vom Berner Architekturbüro Davinet & Studer errichtet. Die originale Bausubstanz des unter Denkmalschutz gestellten Hauptgebäudes ist bis heute in grossen Teilen erhalten geblieben. Das ursprüngliche Peristyl mit Gartenzimmer als östlicher Anbau und Zugang zum Garten wurde in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts durch einen architektonisch bescheidenen Wintergarten ersetzt. Zur selben Zeit wurden im Innenraum grössere Erneuerungen der Infrastruktur getätigt und es wurde dem Grundstück eine separate Garage mit Lagerraum hinzugefügt. Die Liegenschaft verfügt im südlichen Bereich über eine grosszügige, im bürgerlichen Stil gehaltene Gartenanlage mit denkmalgeschütztem Baumbestand. Die einstmals in eine ländliche Umgebung platzierte Villa ist heute Bestandteil eines von Ein- und Mehrfamilienhäusern durchzogenen Vorstadtquartiers. Auf der östlichen Nachbarparzelle wurde in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ein Mehrfamilienhaus erstellt, dessen Präsenz die Liegenschaft und deren ansonsten offenen und grosszügigen Beziehung zur Umgebung nachhaltig beeinträchtigt. Der Anbau entschärft diese städtebauliche Situation, indem er darauf verzichtet, die eigene Parzelle bis an die Grundstücksgrenze als Privatssphäre zu beanspruchen. Mit dem Anbau entstand eine Gartenmauer, die zwischen sich und dem Haupthaus einen bewohnbaren Zwischenraum ausbildet und den Aspekt der Intimität und Privatheit für die Bewohner regelt, ohne dass eigens dafür ein spezielles Element hinzugefügt werden musste. Der Anbau besteht aus einer offenen Küche mit Esszimmer. Die Küche steht räumlich und funktional eng im Dialog mit dem Haupthaus. Eine grosse Öffnung zur Veranda transformiert die klassisch zellenartige Erdgeschosstypologie der ursprünglich introvertierten Villa in ein halboffenes Raumgefüge. Neue und alte Räume befinden sich auf jeweils unterschiedlichen Niveaus und erzeugen eine aus Veranda, Küche und Gartenzimmer aufgebaute Raumfolge mit verschiedenen Höhen und Lichtstimmungen. Im Anbau erlauben grosse L-förmige Holzfensterfronten aus geölter, einheimischer Lärche, Durch- und Ausblicke in den Garten und auf das Haupthaus. Unterstützt durch die farblich zurückhaltende und abstrakte Materialisierung im Innenbereich, dominiert der üppig und bunt wuchernde Umschwung die Atmosphäre des Innenraums.

Europaallee Baufeld B